24. Potsdamer-Marathon

Der Universitäts- Sport- Verein Potsdam lud im Juli zum 24. Mal zum Kanu Marathon rund um Potsdam ein. Über die drei unterschiedlich langen Distanzen von 21, 36 und 42 Kilometer gingen in diesem Jahr über 70 Teilnehmer auf die Strecke, die an der Hinterkappe auf Hermannswerder begann und über den Templiner See, den Schwielowsee, den Großen Zernsee und durch den Sacrow- Paretzer Kanal zurück nach Potsdam führte.

Dabei stellte der Herdecker Kanu Verein die größte Mannschaft mit 12 Teilnehmern. Über die Halbmarathon Strecke von 21 km starteten bei den Frauen im K1: Tanja Starost und Karina Scherwitz, bei den Männern im K1: Gerd und Olaf Nikolai, Udo Rempe, Uwe Schlüpmann und Jan Möller. Birgit Theile bewältigte in ihrem Kajak die 36km Distanz. Über die volle Marathonstrecke von 42 km fuhren Thorsten Luchs und Jürgen Theile im K1 sowie die beiden Canadierfahrer Thomas Schnadt und Knut Brieke, die gemeinsam mit Ihren Kameraden von den Pirschheider Wassersport Freunden, Andé Glatzel und Karsten Müller, im Vierer- Canadier an den Start gingen.

„Man muss schon einen ordentlichen Schuss Verrücktheit haben, um das zu machen“, gab Thomas Schnadt vor dem Start des Potsdamer Kanumarathons am Samstagmorgen zu. Wer hier an den Start geht, kämpft nicht nur gegen die Distanz und für eine persönliche Bestleistung, sondern auch gegen das Wetter (ob schön oder schlecht) und die immer größer werdenden Wellen durch die Motorboote und erst recht gegen den inneren Schweinehund.

Diesen Schweinehund lernte unsere Birgit Theile ganz besonders kennen! Wir wissen nicht ob er in Form von Engelchen und Teufelchen mitfuhr oder persönlich auf der Bootsspitze saß. Auf jeden Fall startete unsere Birgit über die Distanz von 21 km und sollte nach ca. 2 1/2 – 3 Stunden wieder am Ausgangspunkt zurück sein. Aber auf Höhe der Insel Werder kam jetzt „Schweinehund“ oder „Teufelchen“ persönlich und lies die Insel als Landzunge erscheinen. Unsere Birgit fackelte nicht lange, fuhr kurzerhand durch die Wublitz, packte noch einmal 15 km drauf und wurde am Ende mit einer Zeit von unter 6 Stunden, mit dem Gold Pokal für das Bezwingen des „verteufelten Schweinehundes“, Entschuldigung, der 36 km langen Strecke belohnt.

Da der Schweinehund ja nun bei Birgit mit an Bord war, zeigte sich die Insel nun als das was Sie war, eine Insel. Die Umfahrung von Werder zur Bezwingung der 21km Distanz, gelang unseren anderen Paddlern problemlos. Einzig Olaf Nikolai testete die Wasserqualität des Potsdamer Havellandes schwimmend, um danach gut abgekühlt auf einem hervorragenden sechsten Platz hinter seinem Vater Gerd ins Ziel zu kommen.

Der Fünftplatzierte Gerd Nikolai verpasste gerade einmal um knappe 10 Minuten die Medaillenränge und das als ältester Teilnehmer mit über 70 Jahren des gesamten Starterfeldes. Jan Möller, Udo Rempe und Uwe Schlüpmann hingegen wurden vom Olympischen Engelchen begleitet und paddelten gemeinsam als Neunte ins Ziel. „Das hatten wir auch noch nicht“, so der Ausrichter der Veranstaltung, Ditmar Gruppe.

Dass unsere Kinder im Verein stolz zu ihren Trainerinnen, Tanja Starost und Karina Scherwitz, aufblicken können, zeigt sich daran, was die beiden Frauen geschafft haben. Anscheinend ballerten Sie ohne Rücksicht auf Verluste nach dem Start so über die Strecke von 21 km, dass sie nach 2 Stunden schon wieder zurück waren und sich ein Bad in der Sonne gönnten. Belohnt mit Platz 1 und 2 bei den Frauen waren Sie sogar schneller als die Kajak Zweier bei den Frauen, Männern, den Mix Zweiern und bei den Herren hätten Sie auch noch auf dem Treppchen gestanden. Eine Leistung "a la Bonheur", Herzlichen Glückwunsch!

Eine Strecke von Herdecke nach Essen mit dem Auto zu fahren ist nichts besonderes. Aber die 42 km mit dem Boot zurück zu legen, ist eine Herausforderung die sich nicht viele zutrauen. Dass unser Vorsitzender Jürgen Theile und unser Jugendtrainer Thorsten Luchs nicht nur im Verein kämpferisch ihren Mann stehen können, zeigten Sie eindrucksvoll bei der Bezwingung der Marathon Strecke von 42 km. Thorsten wurde gerade einmal mit 2 Minuten Rückstand mit dem 3. Platz belohnt und unser Jürgen verwies auf Platz 4, neun weitere Starter auf die nachfolgenden Ränge.

„Die vier Verrückten“, hörten Knut Brieke und Thomas Schnadt mit ihren Potsdamer Kameraden oft an diesem Tag. Die Idee, in einem Vierer- Rennkanadier die 42 Kilometer rund um Potsdam zu paddeln, kam Schnadt im letzten Jahr bei seiner ersten Teilnahme mit André Glatzel im Zweier Kanadier. Drei Paddler waren schnell gefunden, aber ein Vierter war nicht in Sicht. Ein halbes Jahr Vorbereitungszeit reichte nicht aus um einen Gleichgesinnten zu finden. Selbst eine Anfrage beim Olympia Stützpunkt in Potsdam wurde mit der Rückantwort: „Ganz schön mutig mit einem Vierer-Rennkanadier solch eine Strecke zu fahren“, beantwortet. 7 Tage vor Rennbeginn traf Thomas Schnadt auf einer Feier Karsten Müller aus Potsdam, einen ehemaligen Vereinskameraden, und erklärte ihm, dass ja eigentlich bei vier Paddlern jeder nur gute 10km paddeln müsse. Ein „Handschlag“ und die Mannschaft war vollzählig. Nur zur Erinnerung: Ein Kanadier ist das Boot, in dem die Sportler mit einem Bein im Boot knien. Und das bei der Marathonstrecke mehr als fünf Stunden lang. Als Polster dient den vier Männern nur ein kleines Kissen, das sie sich unters Knie legen. Am Ende schafften sie es in vier Stunden und elf Minuten. „Wir sind alle fix und fertig, aber glücklich", beschrieben die Vier den Glücksmoment beim Zieleinlauf. „Unser Ziel war es, unter fünf Stunden zu bleiben.“ Die haben sie mit dieser Zeit locker unterboten und wurden mit dem größten Pokal der Veranstaltung belohnt.

„Nächstes Jahr kommen wir wieder“, da sind sich die Herdecker einig und vielleicht kommen ja noch einige mehr mit, zumal nach einem gemeinsamen schönen Abend mit Essen und Trinken am Sonntag weitere 13km gepaddelt wurden, um sich Potsdam vom Wasser aus anzusehen.

aktualisiert am 

25.12.2024

 

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