Am Pfingstwochenende traten die Herdecker Kanadierfahrer Knut Brieke und Thomas Schnadt bei den Deutschen Meisterschaften im Kanu-Marathon in Kassel an.
Dabei gingen sie am Samstag über die 21 km Distanz im Einerkanadier bei den Senioren in der Altersklasse an den Start. Über solch eine Distanz werden sogenannte Portagen durchgeführt, bei denen die Kanuten anlegen, 200 m mit dem Boot laufen müssen, um dann wieder aufs Wasser in die nächste Runde zu gehen.
Nach der ersten von vier Portagen konnte Thomas Schnadt seinen Teamkollegen Knut Brieke nicht mehr halten und musste ihn ziehen lassen. „Scheinbar bin ich wohl doch zu schnell angegangen“, so Schnadt, der noch zwei weitere Runden bei strömendem Regen brauchte, um seinen Puls und auch seinen Kopf wieder frei zu bekommen. Erst auf den letzten 6 km lief es wieder besser, was aber dennoch abgeschlagen, nur für Platz Fünf reichte. Knut Brieke hingegen konnte über die Distanz immer weiter zu den drei führenden Booten aufschließen und verpasste mit Platz vier nur knapp die Podestplätze.
Nach dem Rennen musste Schnadt vom Trainer Heinz Hoch und seinem Sohn Maximilian erst einmal mental wieder aufgebaut werden. „Ich wollte schon hinschmeißen und aufhören“, sagte Schnadt „als alle anderen an mir vorbei fuhren.“
Nach nicht einmal 24-stündiger Wettkampfpause gingen Brieke und Schnadt im Zweierkanadier, in der Leistungsklasse über die 27 km Distanz an den Start. Beiden gelang trotz der Belastung vom Vortag ein starkes Rennen, in dem sie am Ende mit der Silbermedaille belohnt wurden.
„Wir haben uns immer an die Anweisungen von Heinz gehalten, der uns vom Ufer aus ständig die Kommandos zum Langfahren und Trinken zurief“, so Brieke, dem die zusätzliche Runde gegenüber zur Vortagsdistanz wie ein zweites Rennen vorkam.
Auf der, aufgrund des Regens um 20 Zentimeter gestiegenen, Fulda mussten die Paddler im Rennen ständig auf Treibgut wie Äste, leere Flaschen oder Kanister achten. „Sogar um einen alten Turnschuh mussten wir herumsteuern“, lacht Schnadt, „um danach bei den Portagen wieder das Wasser aus dem Boot zu kippen, Position zu halten, zu trinken und die Gegner zu beobachten – beim Kanumarathon wird es halt nie langweilig.“