Landesmeisterschaft der Kanuten in Köln Herdecker mit Licht und Schatten
Sehr früh in diesem Jahr ging es auf der Landesmeisterschaft um die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft, die in diesem Jahr in München stattfindet. Also fiel der Herdecker Troß schon am Donnerstag in Köln ein, wo auf der sehr schönen Regattastrecke an den Fühlinger Seen die Wettkämpfe ab Freitag über die Strecke gingen.
Licht und Schatten, da es für die einen zwar um die Qualifikation ging, für andere diese Veranstaltung aber auch schon der Saison Höhepunkt war. Und genau diese Bandbreite bot das Herdecker Team mit seinen 9 Sportlern und Sportlerinnen. Trotzdem hoch
motiviert gingen sie am Freitag in die Vorläufe. Auf den Strecken 200m, 500m,
1000m und 5000m sowie in dem Kanumehrkampf wollten die Herdecker sich beweisen.
Nun, am fehlenden Spaß hat es nicht gelegen, denn der war definitiv vorhanden.
Trotzdem war für die Junioren Elias Sturm, Tim Esperester und Julius Hasbargen
spätestens in den Zwischenläufen Endstation. Allein der Zweier mit Elias und
Tim qualifizierten sich für das Finale über 1000m, welches mit dem 6.Platz
beendet wurde. Linda Buchner, eigentlich ein Final-Garant in der Jugend, plagte
sich schon seit Wochen mit einer Sehnenscheidenentzündung. Und so kämpfte sie
sich mehr durch Ihre Rennen, als dass sie diese genießen konnte. Trösten konnte
Sie auch nicht wirklich der Finaleinzug über die 500 und 1000m Distanz, standen
hier am Ende der 9. und 7. Platz zu Buche. Unsere Jüngsten, die in der
Schüler-Klasse an den Start gingen, waren auch von den Ergebnissen hin- und
hergerissen. Fanden sich Alexander Oberdörfer und Louis Bemba im Mittelfeld der
Teilnehmer wieder, haderte Eric Göke mit seinem Erfolg. Der 4. Platz über die
500m und der 5.Platz im Mehrkampf ließen ihn erst einmal den Tränen nahe kommen.
Wir hoffen, dass er in den nächsten Tagen auch ohne die erhoffte Medaille
wieder Spaß am Paddeln hat. Und Phyllis Weber? „Das“ Talent bei den
Canadier-Fahrerinnen in NRW – hatte nach der Obleutebesprechung keine Gegnerinnen
mehr. Okay, da sie stark genug ist, hätte sie auch eine Klasse höher bei den
Junioren starten können. Aber da gab es erst gar keine Meldung. Was war das?
Die erhofften Landes Titel versanken schon zu Beginn in der ansonsten bestens
angelegten Regattastrecke. Ihr einziges Rennen bestritt Sie dann im Teilnehmerfeld der Schülerinnen, wo die Freude über den Sieg sich dann in Grenzen hielt. Nähern wir uns dem „Licht“ aus Herdecker Sicht. Dieses zu erwarten, wäre wohl vermessen gewesen. Gehofft haben es alle. Gegönnt sowieso. Aber mit 3 Paukenschlägen hat sich Emely Schlüpmann für die Zusammensetzung der Mannschaftsboote NRW’s für die Deutsche gemeldet. Als Jahrgangs jüngere bei den Juniorinnen qualifizierte sie sich für alle 3 möglichen Endläufe und musste nur über die 200m in den Zwischenlauf. Den ersten Paukenschlag ereilte den Verfasser beim Arbeitsdienst am Bootshaus. „Emely ist 3. Über 200“ Hä? Im B-Finale, oder was. Pustekuchen. Die, die am Start nicht so wirklich überzeugt,
gewinnt tatsächlich Bronce über 200m. Heftig – doch es kam noch besser. Im 500m Finale, der Verfasser war nun live dabei, lag sie zur Hälfte des Rennens in Führung. Nun ja, diese Führung verteidigte sie bis ins Ziel und holte Gold. Das war wichtig, so dass das 1000m Finale eigentlich ganz gelöst angegangen werden konnte. Auch hier lag sie bis 200m vor dem Ziel in Führung, doch das wurde dann nochmal richtig spannend. Sehenswert, wie sie alle Angriffe konterte und auch hier als Erste über die Ziellinie fuhr. Das lag nicht nur an der Kappe, das war ein richtiger Kampf bis zum Schluß. Damit hat sich Emely in Abwesenheit der im Trainingslager befindlichen Fahrerinnen des älteren Jahrgangs viele Punkte
geholt. Zum Thema der nächsten Woche machte sich dann noch der Senior im Einer
Canadier, Thomas Schnadt. Sein 4.Platz über die 500m war wirklich hart erkämpft, aber das erste Mal in seiner Karriere verpasste er einen Start. Wollte er doch über 5000m noch ganz vorne mitfahren, fuhr er zum falschen Ende der Strecke. Als er seinen Irrtum bemerkte, wollte er noch schnell die Strecke hoch, aber es reichte nicht mehr pünktlich dort zu sein. Auf halber Strecke kam ihm sein Rennen entgegen. Auch das passiert den erfahrensten Rennfahrern. Ach ja, seit langer Zeit hatte Kai mal wieder die Möglichkeit, eine Regatta in NRW zu besuchen. Im Einer über die 1000m wollte er ein wenig Wettkampfpraxis und belegte hinter Max Rendschmidt den zweiten Platz. Alles in allem eine sehr abwechslungsreiche, für viel Gesprächsstoff sorgende Landesmeisterschaft, die von Kanu NRW, trotz vieler Hindernisse, gut organisiert war.